The Amercian Way of Life
5. Geboren aus zwei Weltkriegen
Das letzte Jahrhundert des auslaufenden Jahrtausend brachte eine noch nie dagewesene Veränderung durch zwei Kriegs-Katastrophen. Allerdings sind Industrialisierung, der globale Welthandel und der soziale Aufstand der neuen Klasse der Arbeiter - einer Veränderung des Handwerkers zu Fabrikarbeitern - ebenso entscheidende Faktoren wie die durch die Kriege angestossenen politisch-wirtschaftlichen Impulse. Die Kriege initiierten lediglich vor allem eine Verschiebung der alten Machtstrukturen und somit die Führung durch den neuen Kontinent Amerika. Durch die Schaffung einer vollkommen neuen sozialen Schicht der reinen Lohnbezüger, denen der Verkauf ihrer Arbeitskraft als alleiniges „Kapital“ zur Verfügung steht, hatte der Kapitalismus eine neue Dimension erhalten. Die „Reichen und die Armen“ wurden zum Politikum.
Während die Reichen mittels ihres Vermögens „arbeiten“, muss der Arme seine gesamte, produktive Kraft zur Verfügung stellen. Er wird damit eingebunden in einen unfreien Tagesablauf und seine Selbstbestimmung ist sehr begrenzt. Er ist vor allem abhängig von einer Anstellung, die durch die wirtschaftliche Situation des Marktes gegeben ist. Nur durch seine fachliche Qualifikation kann er gesellschaftlich und politisch ehrlich vorankommen und nicht nur durch Vermögen, Besitz und geschickten Investitionen.
Diese, allerdings von Alters her ungleiche Situation, wurde mit der Industrialisierung und den Ausbau des globale Welthandels, ganz wesentlich verschärft und führte zu sozialen Unruhen von bisher unbekannten Ausmassen. Der bisher grösste Umsturz war die Entstehung eines eigenen Machtfaktors durch den Kommunismus. Die Idee war die Schaffung einer sozial gerechten und freien Zukunftsgesellschaft, geboren im 19. Jh. nach Arbeiten vor allem von Karl Marx, gefolgt von einer „Diktatur des Proletariats“ und endend 1924 im Stalinismus. Doch damit entstand in Osteuropa eine neue Macht, die als ein Gegengewicht des „American Way of Life“ in Konkurrenz trat. Das hatte Folgen, die bis heute wirken. Der amerikanische Kapitalismus hatte einen ernsthaften Gegner erhalten und reagierte entsprechend. Noch sind diese Spannungen ungelöst.
Nach der Versenkung des amerikanischen Luxusliners Lusitania durch ein deutsches U-Boot, bei der amerikanische Bürger starben, traten im April 1917 die USA in den ersten Weltkrieg zwischen zwei Mächteblöcken in Europa ein. Bis dahin hatten sie lediglich mit einer sog
Entente England mit Waffenlieferungen und Wirtschaftshilfen unterstützt. Es ging ihnen vor allem um die Vormachtstellung in Fernost. Der Überfall der Japaner auf Pearl Harbour auf Hawaii gab den Ausschlag für den Eintritt der USA in den Krieg. Damit war der zentrale Schritt zur Gründung einer neuen Weltmacht vollzogen.
Mit der Praxis und Erfahrung der einstigen Kolonialisten wurde in den Staaten eine neue Industriewelt aufgebaut, gegenüber der die alte Welt hausbacken wirkt. Schon theoretisch wurde ein neues Unternehmertum entwickelt, das auf Investition durch grosse Geldgeber basiert. Das Bankenwesen begnügte sich somit nicht vor allem auf den Handel, sondern investierte auch auf Gewinn durch Beteiligung an Fabrikation, Fertigung und Verkauf. Eine Geldanlage in Fabrikation und Handel war interessanter, wenn das investierte Geld innert Kürze eine Rendite versprach. Die direkte Investition erlaubte ein Mitspracherecht. Die durch den Weltkrieg anfallenden Aufträge der kriegsführenden Staaten waren ein ideales Betätigungsfeld für diese Theorien.
Es wurden die Montagebänder mit eintöniger, reiner Routinearbeit für die Fabrikation, die Abschaffung von Lagerhäuser mit Verlagerung auf die anfahrenden Lastwagen als sogenannte „rollende Lager“, somit eine Anlieferung von Ware „just in time“, für die Arbeiter eine Anstellung „hire and fire“ ohne grosse Sozialkosten eingeführt und der mit seinem Vermögen haftende Patron weitgehend abgeschafft und durch einen sogenannten Manager ersetzt. Es sind heute daher vor allem Aktiengesellschaften (Kapitalgesellschaften mit Besitzanteil) und seltener mächtige Private, die den Markt beleben. Jedoch zeigt sich in der letzten Jahren eine sich immer schneller entwickelnde Tendenz, dass sich einzelne superreiche Milliardäre zu neuen Fixsternen des Marktes und damit als Weltmacht entwickeln. Noch ist man auf gerechter, legaler Weise machtlos gegen diese Spitzen der Fehlentwicklung des Geld- und Marktwesens. Doch aus geschichtlicher Erfahrung muss man annehmen, dass es zu einer Rebellion kommen könnte. Könige jeder Art wirken wie ein rotes Tuch auf Demokratien und wie Überbleibsel aus historischen Zeiten...
Vor allen jedoch lösten alle diese Neuerungen ein weltweites Rennen nach Konsum, Eigenbesitz und Wohlstand aus. So entstanden Hochschulen allein zum Studium dieser kapitalistischen Methoden, in denen die Menschlichkeit zweitrangig wurde. Da damit das Geld Mass aller Dinge, reduziert auf die Mentalität «Eigenvermögen in Kapital» wurde, entwickelte sich folgerichtig eine Zweiklassengesellschaft in Erfolgreichen und Verlierern. Wohlhabende und Arme. Dazwischen etablierte sich eine sich verändernde Mittelschicht mit Tendenz zur Aufspaltung in arm und reich. Mit dem Sozialismus jedoch waren die neu geschulten Massen zu neuem Verständnis ffür Gerechtigkeit erzogen und somit sensibler auf ein Anrecht auf ein anständiges Leben geworden. Die neue Verantwortung wurde in der Folge vermehrt auf die Allgemeinheit und somit auf den Staat übertragen. Die demokratisch fortschrittlichen Staaten übernahmen soziale Aufgaben in immer umfangreicheren Masse und sind gezwungen in konjunkturell schlechten Jahren sich zu verschulden. Tendenziell sind daher in den letzten Jahren die Schuldenlasten weltweit durch Nachdrucken von Geld in gefährlichem Ausmass gestiegen bei Zinsen, die um Null pendeln. Diese Vortäuschung von sozialer Gerechtigkeit wird für kommende Generationen eine Last werden. Denn noch ist die Stabilität an Massenproduktion und Massenkonsum gebunden, denn ohne Konsum und Mehrverbrauch funktioniert dieses Perpetuum mobile nicht. Die Welt ist Umschlagplatz für Güter und Menschen (Mario Andreotti).
Mit dem Ende des ersten Weltkrieges wurden die vereinigten Staaten von Amerika die absolute Nummer Eins aller Staaten und des Weltmarktes. Dieser sensationelle Sprung an die Spitze der gesamten Bandbreite von Wissenschaft, Produktion und Handel muss wohl aus der ursprünglichen Beziehung zum alten Europa herrühren. Hatten sich bisher die Europäer mit ihrer Kultur als Herren der Erde gefühlt und aufgeführt, wurde dieser Glaube auf dem neuen Kontinent übernommen, quasi modernisiert und auf Effizienzsteigerung getrimmt. Die Geburt dieser neuen Weltmacht hat zum Teil dramatisch Folgen. Die Kolonien aus Übersee als Quelle des Wohlstandes einzelner Staaten verfielen bei gleichzeitig beginnender Akzeptanz aller farbigen Menschenrassen (Pepole of Colour) als gleichwertige Mitmenschen. Damit begannen auch Zweifel an einer allein selig machenden Religion und an den überlieferten Kulturen. Es etablierte sich vielmehr ein Kampf ums die Position in der Gesellschaft, um Beruf mit mindestens einer gewissen Existenzsicherheit bis ans Lebensende, doch eben auch um Luxus und Reichtum. Das Verständnis für eine natürliche Entwicklung wechselte in ein technisches mit dem tiefen Glauben, dass alles machbar ist. Der Erfolg schien dies zu bestätigen. Dies dauerte immerhin hundert Jahre bis 2020. Mit der Klimaerwärmung und den Pandemien werden Zweifel wach und damit ist zu hoffen, dass ein Umdenken beginnt.
Wie kam es zu dieser Gier nach Geld, Verbrauch und Vergnügen? Diesem Leben in ständigem Stress? Ganz ohne Zweifel hat der Einfluss des „American way of Life“ wesentlichen Anteil auf diese Entwicklung vorerst im alten Europa, dann allmählich global. Die grosse Weltkrise von 1929 - 1934 und deren Bewältigung, dann der 2. Weltkrieg und der weitere Ausbau von Industrie und Handel haben eine extreme Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Lebens eingeläutet. Parallel dazu bekam man das Wachstum der Weltbevölkerung, trotz zweifelhafter Eingriffe wie Entwicklungshilfe (Geburtenregulierung in armen Ländern durch Spiralen) oder Staatserlasse wie zum Beispiel in China ( Einkind - Gesetz) nicht unter Kontrolle. Die Natur erweist sich auch hier als stärker. Es herrscht doch die allgemeine Überzeugung in der westlichen Welt, dass es uns gut geht wie noch nie in der Erdgeschichte. Der praktische Eindruck mag stimmen, obwohl wir unbestritten monetär wie auch ressoucenmässig auf Pump leben. Und die Verschuldungen sind exorbitant und vollkommen ungelöst, nach dem Motto: Nach mir die Sintflut! Als Privater würde mag vor Gericht gezogen, als Staatengemeinschaft gestundet bis zum Geht-nicht-mehr. Ein Umdenken in der Finanzpolitik kann wohl nur über eine Krise für den einfachen Mann und einem Erkennen der Situation durch die betroffenen Generationen erfolgen, analog wie die Demokratien entstanden sind.
Eine wesentliche Quelle dieser Entwicklung ist der neue Kontinent Amerika. Entstanden nach der Freigabe der 13 Gründerstaaten durch das englische Königreich 1773, mit der Gründung eines Verbundes von 1776 und der Verfassung 1778, die Vereinigte Staaten von Amerika. Da diese Staatengemeinschaft weder ein Altertum, ein Mittelalter noch eine Neuzeit kannten, daher von geschichtlichen Vorgaben total unbelastet als quasi Klone von europäischem Ursprung in die Moderne mit Industrie und Welthandel starten konnten, entwickelte sich ein neuer Typ von Unternehmertum. Der amerikanische Kapitalismus wurde geboren. Wie bereits dargelegt, ging in der Zeit des ersten Weltkrieges die industrielle Entwicklung neue Produktionswege, die USA wurde das grösste Gläubigerland, die grösste Weltmacht und mit dem internationalen Beschluss von Bretton Woods 1944 durch 44 Staaten der Dollar die weltweit geltende Ankerwährung für alle Wechselkurse. Die Kontrolle der Durchsetzung erfolgt durch 2 Neugründungen von 1946 und 1947, des Internationalen Währungsfonds IWF und der Weltbank, beide mit Sitz in Washington,USA. Diese krasse politische wie wirtschaftliche Dominanz der USA wurde noch gestützt durch die riesigen Kreditverschuldungen der kriegsführenden Länder bei grösser werdendem Rückstand in einem manipulierten Markt. Amerikanische Firmen und Produkte wie Coca Cola, Fastfood-Ketten (wie Mc Donalds, Starbucks), legere Kleidungen wie Jeans, Shirts, offener Kragen ohne Kravatte und vieles Andere veränderten den konventionellen, europäischen Markt. Mit Nachtklubs und Dancing öffnete sich auch die Nacht vermehrt für Verbraucher. Alle Neuerungen waren auf Förderung des Umsatzes ausgelegt und entfremden den Normalverbraucher vom Gewohnten, aber auch von der natürlichen Lebensweise. Das allgemeine Nachtleben nahm die Grösse eines Wirtschaftszweiges an, ebenso die Essgewohnheiten. Die Berücksichtung natürlicher Lebensweisen kam zurück in neuen Theorien, doch immer bezogen auf den Markt, wie Bio, Vegetarier, Vegan, Umweltschutz und was noch so neu erfunden wurde, sich aber stets in neuen Marktstrategien offenbarten. Denn die heute gültige Theorie ist: ohne Verbrauch kein Umsatz, ohne Umsatz keine Produktion und somit auch keine Lohnarbeit.
Der Lohn dient jedoch zur Begleichung seiner täglichen Existenzkosten; für die allermeisten liegen die Sparmöglichkeiten ausserhalb der Möglichkeiten, verschärft durch die öffentliche Geldpolitik. Das grosse Geld wird durch Anlagen im Bau- und Produktionssektor verdient, bedingt jedoch ein gewisses Vermögen. Man nennt dies freundlich: Spekulieren. Eine Lösung zur gerechteren Verteilung von Existenzmöglichkeiten wird politisch wie gewerkschaftlich gesucht, ist jedoch bei der herrschenden Mentalität schwerlich zu finden. Mit dem wachsenden Einfluss der USA nach dem 2. Weltkrieg hat auch die Kultur geändert.
Gerade weil dieser neue Kontinent keine eigene Vorgeschichte kennt, musste sich eine eigene Kultur entwickeln. Prägend wurde die bis heute umstrittene Vergewaltigung der exotischen Völker durch den Kolonialismus der Europäer und hier im Speziellen der riesige Import schwarzer Sklaven in die neu angelegten Grossplantagen in den südlichen Ländern der USA. Die „People of Colour“ galten als geistig und menschlich unterlegen. Kaum ein Weisser sah daher in diesem rücksichtslosen Verhalten einen Verstoss gegen die Menschlichkeit. Allerdings ist die Vergewaltigung von Völker mit einfacheren Kulturen durch solche mit höherem zivilisatorischem Standard schon seit Menschengedenken üblich.
Vor allem Afrika wurde als Lieferant von unbezahlter Arbeitskraft missbraucht. Ohne diese unmenschliche Methode wären weder Zucker, Baumwolle, Tabak und ganz in der Kriegszeit auch die Waffenindustrie nie so mächtig geworden.
Doch die Logik der geschichtlichen Evolution liess in dieser Epoche der Entstehung dieses neuen Kontinentes und der Industrialisierung besonders in Frankreich und in England eine neue, politische Bewegung von fundamentaler Bedeutung entstehen. Es war der Aufstand der Armen und der Verkäufer ihrer eigenen Arbeitskraft gegen das Kapital. Es entstand der Sozialismus und in der Folge der Kommunismus und die Genossenschaften als Selbsthilfe-Organisationen.
In dem neu entstandenen Staat USA, der ohne die Sklavenarbeit wohl kaum und so schnell zu Reichtum gekommen wäre, verändert just der Einfluss der riesigen Anzahl dieser Afrikaner - man schätzt nach Ende des Bürgerkriegs den Anteil der Schwarzen in den Südstaaten auf um eine Million - die kulturelle Entwicklung in neue Bahnen. Diese afroamerikanische Besonderheit hat die Kultur des alten Europa und in der Folge die gesamte Weltkultur entscheidend beeinflusst. Von besonderer Bedeutung für diese Entwicklung war die Verknüpfung der Sklavenlieder mit den ländlichen, amerikanischen Musikbesonderheiten wie Country, Hilly Billy, Jazz und Volksmusik aus den Heimatländern der so unterschiedlichen Einwanderer. Die klassische konzertante Musik war dabei weniger betroffen, mit Ausnahmen. Hingegen wurden die Tanzmusik, Schlager und Chansons durch einen Rhythmus der Zeit ersetzt, mit Betonung des Schlagzeugs. Die alte, schwingende Tanzmusik fand eine Ablösung in hektischen, doch motorischen Lead-Instrumenten, als musikalisches Ebenbild unserer Epoche. Eine weitere Besonderheit waren die religiösen Spirituals, die den Gesangsstil stark beeinflussen. Nicht nur die Opernstars sondern auch diese Sänger und Sängerinnen wie zum Beispiel Little Richard oder Janis Joplin als Interpreten von Jazz, Boogie Woogie und Rock und Blues- Sänger/in wurden weltberühmt. Die beinahe geschrienen Passagen wurden als Ausdruck der Zeit wohl verstanden. Doch auch der allgemeine Tanzstil veränderte sich vom schwingend gleitenden Paartanz in schlussendlich zuckenden Einzeldarbietungen ohne exakte Vorgabe der Schrittkombinationen.
Mit der Übernahme des Dollars als Weltwährung war somit auch die Übernahme einer gesamten, neuen Kultur verbunden. Der amerikanisch Kapitalismus samt aller neuen Wirtschaftstheorien setzte sich vor allem in den Teppichetagen durch. Das Leben wurde dadurch vermehrt zum Kampf um die soziale Position. Vor allem der Kommunismus wurde DER Gegner der amerikanischen Vorherrschaft und damit vor allem Russland und heute China weitere Aspiranten auf die Führung der Welt. Doch dieses soziale Modell hatte wenig Erfolg und endete in Despotie und Bürokratie.
Zur Zeit sind die USA konkurrenzlos was wirtschaftliche Macht und somit was den Markt betrifft. Wie angetönt entwickelt sich eine neue Rivalität durch Rotchina, einer neuen Variante der Umsetzung kommunistischer Ideen durch zentrale Führung einer allmächtigen Partei. Dazwischen wird ein uneiniges Europa zerrieben. Entscheidend sind offensichtlich nicht mehr das alte Gedankengut von Menschlichkeit, Empathie und Moral, sondern der geschäftliche Erfolg. Denn ob Kapitalismus oder Kommunismus: der Materialismus als erste Direktive nimmt kaum Rücksicht auf die natürlichen Zwänge und daher in keiner Weise nachhaltig. Damit ist diese Modell nicht geeignet für eine gesicherte Zukunft. Ein globales Umdenken, das sich ja bereits abzeichnet, doch kaum die Gier nach weltlicher Bereicherung dämpfen wird, fordert das ganze Können einer neuen Elite. Es geht um Fundamentales, einer besseren Bindung von Überproduktion durch industrielle Fertigung, Handel an die demokratischen Ansprüche von Ethik, Moral und dem Abbau von personellem Ehrgeiz und einem steinernen Herzen aus Egoismus. Eigentlich ein biblisches Anliegen, technisch veraltet und doch so zeitgemäss. Doch auch der technische Fortschritt beginnt die Erde zu vernichten. Es ist an uns Menschen, dies zu korrigieren.
Mit dem Schlagwort „Konsumgesellschaft“ wird suggeriert, dass die Menschen diesen unsinnig aufgeblasenen Konsum benötigen. Dass firmeninterne Zielvorgaben die Steigerung des Umsatzes fordern, begründet keine fundamentale Wachstumslogik. Gewinnzuwachs ermöglicht eine höhere Dividende und somit eine solide Finanzierung des Unternehmens. Dazu verhilft auch eine raffinierte Auswertung von sehr persönlichen Daten durch neue elektronische Produkte wie Smartphon, die weltweit über „Public Relation“ jeder Art wiederum den Markt steuert und die Käufer zum Erwerb animiert. Denn nur bei steigendem Verbrauch ist eine solide Basis und somit auch eine momentane Sicherung des Arbeitsplatzes und somit des Einkommens wie auch der Steuereinnahmen möglich ( Bruttosozialprodukt BIP). Jede noch so kleine, unerwartete Krise zeitigt gleich zunehmende Arbeitslosenzahlen, denn die Unternehmen korrigieren den Schaden primär über die Zahl der Beschäftigten als grössten Kostenfaktor. Die Sorgen und die Existenzsicherung bleiben im Entscheid jedes Einzelnen überlassen. Eine Ausweichmöglichkeit wie vor 200 Jahren mittels Auswanderung in ein neugeschaffenes Land gibt es nicht mehr. Amerika als grösste Industrienation ist selbst der Begründer des Geist von „hire and fire“ stammt aus diesem Land.